Netto schließt voraussichtlich zum Jahresende
Nach jetzigem Informationsstand des Olywelt-Vorstandes läuft der Mietvertrag des Discounters Netto zum Ende des Jahres aus. Bisher konnten sich Vermieter und Netto – auch mit Lösungsvorschlägen der Olywelt – nicht einigen.
Gründe sind:
- ausstehende Renovierung der Räumlichkeiten (rechtliche Vorgaben, nach Vorstellung von Netto vom Vermieter komplett zu übernehmen)
- zu kleine Verkaufsfläche (üblicherweise öffnen Supermärkte/Discounter ab 1000qm, die aktuelle Fläche beträgt 300qm)
- erstrebte Mietsenkung seitens des Mieters
Die Wünsche des Mieters sind nachvollziehbar: Aufgrund der geringen Margen im Einzelhandel geht jede Mietvertragsverhandlung mit dem Ringen um Mietpreisminderung einher. Hinzu kommen Alter und Zustand der betreffenden Geschäftsimmobilie, die nicht dem heutigen Stand entspricht (bzw. ohne Renovierung wenig attraktiv ist).
Auch das Verhalten des Vermieters ist nachvollziehbar: Eine Renovierung des gewünschten Umfangs amortisiert sich erst nach mehreren Jahren. Ziel ist anderseits eine maximale Rendite des Objekts. Gegenüber dem zähen Verhandeln mit dem Discounter ist eine Ausschreibung und Gewinnung eines weniger schwierigen Nachmieters attraktiv.
Bewertung für das Olympiadorf (OD): Mit Netto verliert die Nahversorgungszone im OD einen Ankermieter, d.h. einen Einzelhändler, der Käuferfrequenz in die Ladenstraße zieht. Ohne Zweifel wird der Discounter von vielen Dörflern und Studenten gut frequentiert. Wandern diese Käufer ab (Lidl, Aldi, Penny entlang Lerchenauer/Moosacher Straße), werden weitere Geschäfte im Umkreis eben dieser getätigt – die Nachbargeschäfte in der Ladenstraße leiden.
Die Ladenstraße braucht fraglos Hilfe – eine starke Olywelt könnte diese leisten:
Das Kapital der Olywelt eG entwickelt sich sehr zufriedenstellend; von Ende 2011 bis Ende 2012 haben sich Mitgliederzahl und eingelegtes Kapital mehr als verdoppelt. (Die genauen Geschäftszahlen werden nach Abschluss des Geschäftsjahres verfügbar sein.) Das derzeit nach Erwerb der ersten Olywelt-Immobilie verfügbare freie Kapital ist bereits ausreichend für den Erwerb einer zweiten, kleinen Geschäftsimmobilie; leider jedoch noch nicht genug für den Kauf der o.g. Ladeneinheit: Die Netto-Immobilie kostet (geschätzt) 650.000Euro.
Würde jeder Haushalt des Olympiadorfes einen Olywelt-Anteil (à 200 Euro) erwerben, würde sofort eine ausreichende Summe für den Erwerb bereitstehen, nämlich 3.300 * 200 Euro = 660.000 Euro. Damit wäre zumindest im Sinne der Gemeinschaft beeinflussbar, an wen der Laden als nächstes vermietet wird.